"Sie finden bei uns ein Stück deutscher Rechtskultur"

Georgien - Eine Bereicherung für Europa
Nachricht27.10.2016Kamran Rostam
Dr. Herbert Hirschler bedankt sich bei den Gästen
Dr. Herbert Hirschler bedankt sich bei den GästenKarl-Hermann-Flach-Stiftung

Bis auf den letzten Platz war das Gästehaus der Universität Frankfurt am Mittwoch gefüllt, als Prof. Dr. Lado Chanturia, georgischer Botschafter in Deutschland, auf Einladung der Karl-Hermann-Flach-Stiftung sein Heimatland mit einem vielseitigen Vortrag vorstellte und anschließend aktuelle politische Fragen diskutierte.

Peter-Andreas Bochmann, Projektleiter Südkaukasus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, leitete den Abend mit einer interessanten Präsentation von Eindrücken seiner Stiftungsarbeit vor Ort, bis hin zu grundsätzlichen Fakten über Georgien, wie den Ergebnissen der jüngsten Parlamentswahlen ein.

Peter-Andreas Bochmann
Peter-Andreas BochmannKarl-Hermann-Flach-Stiftung

Ganz in das Zentrum seiner anschließenden Ausführungen stellte Botschafter Chanturia die hohe Entschlossenheit der georgischen Bevölkerung, den Weg einer EU- und Westbindung konsequent weiter zu gehen. In den 25 Jahren der Unabhängigkeit Georgiens votierte stets eine übergroße Mehrheit der Menschen für den eingeschlagenen Europakurs. Ein starkes Votum, das jede Regierung zu Reformen antreibe, so Prof. Chanturia.

Zahlreiche Erfolge im Kampf gegen Korruption, sehr gute Rankingergebnisse in Fragen von wirtschaftlichen Investitionsbedingungen und das schließlich im Juli 2016 ratifizierte Assoziierungsabkommen mit der EU, nannte er als einige Beispiele für den Reformeifer der Georgier.

Prof. Dr. Lado Chanturia, Botschafter von Georgien in Deutschland

"Die Eingliederung in Europa und die EU genießt die höchste Priorität in der georgischen Außenpolitik."

Prof. Dr. Lado Chanturia

Besonders die langjährigen Deutsch-Georgischen Beziehungen, Deutschland hatte vor fast 100 Jahren die Georgische Republik als erster Staat anerkannt, hob Botschafter Chanturia hervor. Das anstehende Freundschaftsjahr 2018 spiegele die Würdigung dieser gemeinsamen Geschichte wider.

Im Gespräch mit Reinhard Veser, langjähriger Journalist in der politischen Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, kam zudem die schwierige Beziehung zum Nachbarstaat Russland zur Sprache. Wenngleich man eine Beruhigung in den letzten Jahren feststellen könne, so sei aktuell noch keine Lösung des Konfliktes um die durch Russland besetzten Regionen Abchasien und Südossetien in Sicht.

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