Was kann unsere Sprache, was können wir?

Expertentalk zum Thema "Deutsch" in der Diltheyschule Wiesbaden
Nachricht21.03.2017Kamran Rostam
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Werner D'Inka, Prof. Roland Kaehlbrandt und Dr. Herbert HirschlerKarl-Hermann-Flach-Stiftung

Die vor kurzem gestartete Bildungsreihe der Karl-Hermann-Flach-Stiftung fand in der Aula der Diltheyschule Wiesbaden nun ihre Fortsetzung. FAZ-Herausgeber Werner D'Inka und Prof. Roland Kaehlbrandt, Autor (Logbuch Deutsch, Lexikon der schönen Wörter) und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, kamen hier zusammen, um über den Zustand und die Entwicklung unserer deutschen Sprache zu sprechen.

Linguist Kaehlbrandt widerlegt zunächst in einem detaillreichen und humorvollen Impulsvortrag die gängigen Vourteile über die Deutsche Sprache: Sie sei grundsätzlich schwer, komplex und langatmig im Satzbau sowie barsch und grob in der Wirkung. Dagegen spreche für ihn der flexiblen Wortschatz aus 5,4 Millionen Wörtern, die einfache Möglichkeit der Wortbildung ("Lego-Sprache") und auch ein elastischer Satzbau, der viele Nuancen ausdrücken kann.

Im anschließenden Gespräch mit Werner D'Inka und unter Moderation durch Dr. Herbert Hirschler, Vorstandsvorsitzender der Karl-Hermann-Flach-Siftung, wurden weitere interessante Themen wie der Sprachwandel, heutige Rechtsschreibkenntnisse unter Schülern und Auszubildenden oder auch Verfassungsrang für die deutsche Sprache erörtert. Journalist D'Inka erinnerte u.a. auch an die große sprachliche Vielfalt in der EU, welche als kulturelle Basis für ihn eine hohe Bedeutung für die Gemeinschaft habe.