Thea Dorn ist die Preisträgerin des Karl-Hermann-Flach Preises 2024
Am 21.September 2024 wurde Thea Dorn der Karl-Hermann-Flach-Preis 2024 in Bad Homburg verliehen.
Mit der Preisverleihung würdigen der Vorstand und der Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung das herausragende Lebenswerk von Thea Dorn im Sinne des Engagements von Karl-Hermann Flach, einst stellvertretender Chefredakteur der Frankfurter Rundschau und erster Generalsekretär der FDP.
„Thea Dorn ist nicht nur eine Schriftstellerin von Rang vielmehr prägt sie auch als streitbare und liberale Intellektuelle die Debatten unserer Zeit, indem sie eingefahrene Denkmuster auffrischt und auch gern zum Widerspruch reizt“, begründete der Stiftungsvorsitzende die Entscheidung für die Preisträgerin. Dr. Frank Blechschmidt weiter: „Nichts scheint Thea Dorn stärker abzulehnen als den Gleichklang von Meinungen. Sie weiß, dass erst im Austausch unterschiedlicher Positionen Erkenntnisse reifen. Eine umfassende Bildung und das Wissen um unser kulturgeschichtliches Herkommen sind nützlich, um sich ein Bild von unserer Gegenwart zu verschaffen. Dies gilt für ihre kritische Beschäftigung mit der Literatur wie auch für ihre manchmal provokanten aber niemals langweiligen Gegenwartsanalysen. Ihr Wirken steht im Dienst einer menschenfreundlichen Aufklärung. Den Reiz romantischer Schattenseiten unterschlägt sie dabei nicht. Thea Dorns Werk ist enorm vielschichtig. So erkundete sie in großen Essays die deutsche Mentalität, verfasste Krimis, aber auch große philosophische Romane, etwa zur biomedizinischer Hybris und über menschliche Trauer. Thea Dorn vermag es, zu unterhalten und gleichzeitig zum Selbstdenken anzustiften – zur Freiheit!“.
Anschließend würdigte Adam Soboczynski (ZEIT) in seiner sehr persönlichen Laudatio Thea Dorn und ihr Werk und gewährte humorvolle Einblicke in die freundschaftliche Zusammenarbeit in der Sendung „Das literarisches Quartett“.
In ihrer Dankesrede entführte Thea Dorn die Anwesenden in das alte Athen, als Wiege der Demokratie und spannte den Bogen von der Antike zur heutigen Zeit. Demokratie und die damit verbundene Freiheit seien nicht so einfach.
John Stuart Mills berühmte Wendung, wonach die Freiheit des Einzelnen dort ende, wo sie der Freiheit der Anderen und damit dem Wohl der Allgemeinheit entgegenstehe, wird der eine oder andere von Ihnen noch im Ohr haben. Sie begleitet auch stets Karl-Hermann Flach in seinem Wirken.“
Die Illustration des Konflikts „meine Freiheit“ versus „unsere Freiheit“ wird auch Thema ihres neuen Buches sein, das Ende 2025 pünktlich zur Buchmesse erscheinen wird.