Stabwechsel bei der Karl-Hermann-Flach-Stiftung

Dr. Herbert Hirschler, Staatssekretär a.D., gibt den Stiftungsvorsitz ab. Dr. Frank Blechschmidt zu seinem Nachfolger gewählt
Nachricht25.01.2019
Stabwechsel bei der Karl-Hermann-Flach-Stiftung

Ein Vierteljahrhundert hat Dr. Herbert Hirschler als Vorsitzender die Geschicke der Karl-Hermann-Flach-Stiftung gelenkt. Nun hat er in der Sitzung des Stiftungsrates am 23. Januar auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Zu seinem Nachfolger wurde Dr. Frank Blechschmidt, gewählt. Der Bad Homburger Notar und Rechtsanwalt sowie Mitglied des hessischen Landtags a.D. gehörte bereits dem Stiftungsrat an.

Unter Hirschlers Ägide wurde der eingetragene Verein „Karl-Hermann-Flach-Stiftung e.V.“ in eine Stiftung überführt und eine Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit vereinbart. Gemeinsam organisieren die beiden Stiftungen jährlich rund 90 Veranstaltungen. So zum Beispiel die Reihe „Denker der Freiheit“, kuratiert von Dr. Rainer Hank im Literaturhaus in Frankfurt, die „Gespräche zur Freiheit“ mit Jan Fleischhauer oder die Veranstaltungsreihe zu europapolitischen Themen in Kooperation mit dem Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg.

Die Karl-Hermann-Flach-Stiftung hat sich dabei ein prägnantes Profil erarbeitet, das nun auch unter dem neuen Vorsitzenden Dr. Frank Blechschmidt weiter geschärft werden soll. Ihm zur Seite stehen der Stiftungsrat und der 2017 geschaffene und prominent besetzte Wissenschaftliche Beirat. Ihm gehören an Prof. Dr. Jürgen W. Falter (Senior-Forschungsprofessor am Institut für Politikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Volker Fasbender (Hauptgeschäftsführer Unternehmerverband Frankfurt Rhein-Main e. V.), Jan Fleischhauer (Journalist und SPIEGEL-Autor), Steffen Saebisch (Staatssekretär a. D. und Hauptgeschäftsführer der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit), Prof. Dr. Susanne Schröter,  (Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam) sowie Prof. Dr. Rudolf Steinberg (Professor für Öffentliches Recht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaften und ehemaliger Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität).

Seit 2010 zeichnet Stiftung mit dem Karl-Hermann-Flach-Preis Journalisten, Künstler und Publizisten aus, die sich durch besonderes Engagement im Sinne des politischen Liberalismus von Karl-Hermann Flach hervorgetan haben. Als Kriterium für die Preisvergabe gilt die zentrale Aussage Flachs: „Nach außen hin endlich als Staat des Friedens Anerkennung zu finden, nach innen hin Staat und Gesellschaft durch den Weg liberaler Reformen krisensicher zu machen und den Freiheitsgrad unseres Gemeinwesens, die Werte der Humanität, der Liberalität, der Toleranz und des Rechts auf persönliche Entfaltung in einer veränderten Welt und unter neuen Bedingungen zu erhalten und aufzubauen.“ Preisträger sind Timothy Garton Ash (2017, Historiker und Schriftsteller, University of Oxford), 2015 Sabine Adler (2015, Autorin und Korrespondentin des Deutschlandfunks), Dr. Rainer Hank (2013, Journalist und Autor, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), Dr. Ursula Weidenfeld (2012, Wirtschaftsjournalistin) und Jan Fleischhauer (2010, Journalist).

Dr. Herbert Hirschler hinterlässt seinem Nachfolger ein bestelltes Feld. Die Stiftung steht auf einer soliden Grundlage, das Veranstaltungsprogramm ist etabliert und die Karl-Hermann-Flach-Stiftung ist mit zahlreichen Kooperationspartnern eng vernetzt. Das will auch der neue Vorsitzende nutzen. „Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, die bei den Menschen Ängste schürt, weil Vorgänge in der Welt für sie nicht mehr verständlich sind. Diese sind so groß, dass dem Geist der Freiheit und der Toleranz, der über Jahrzehnte Garant für eine friedliches und freies Europas war und ist, nun  ein populistisches Schreckgespenst gegenüber steht, das unter dem Vorwand der Besitzstandswahrung  Freiheit und Toleranz in ihr Gegenteil verkehren will.“

Die Karl-Hermann-Flach-Stiftung wolle nimmermüde für das einstehen, wofür Karl-Hermann Flach und andere Liberale mit Leidenschaft gekämpft haben. Das bedeute, manchmal unbequem zu sein und unpopuläre Meinungen zu vertreten, andere Ansichten zu respektieren und sich inhaltlich mit diesen auseinanderzusetzen. Deswegen wolle man die offene Diskussionskultur weiter pflegen. Dr. Frank Blechschmidt: Die Werte der Stiftung, Freiheit, Toleranz und Humanismus, sind es wert, dafür zu streiten.“